Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

MasterPeace: The Dylan Project (Review)

Artist:

MasterPeace

MasterPeace: The Dylan Project
Album:

The Dylan Project

Medium: CD
Stil:

Dylan-Cover, Blues, Folk, Americana, Country

Label: BuschFunk Vertriebs GmbH
Spieldauer: 60:38
Erschienen: 24.11.2023
Website: [Link]

Lieblos im aufklappbaren Digipak, ohne mit irgendwelchen weiteren Beigaben versehen, kommt aus Deutschland MASTERPEACE mit „The Dylan Project“ daher – dabei hätte es wirklich bei so guter Musik deutlich mehr Drumherum verdient.
Ja, leider nicht zu ändern – aber dass so das Streamen eher gefördert als durch ein ansehnliches haptisches Produkt 'bekämpft' wird, ist die traurige Nebenwirkung hinter diesem recht spannenden musikalischen Projekt auf CD, das sich neben dem großartigen Gitarristen Tobias Hillig noch dazu durch den faszinierenden Keyboarder Wolfram Bodag – vielen Ost-Experten natürlich als singender Keyboard-Kopf hinter ENGERLING und dauerhafter Mitstreiter bei MITCH RYDER bekannt - auszeichnet.

Die Mission vom MASTERPEACE geht allerdings klar in eine andere Richtung, wie es Gitarrist Hillig feststellt: „Dylan ist einer der einflussreichsten Künstler unserer Zeit. Es gibt kaum einen Musiker, der sich nicht von ihm hat beeinflussen lassen. Wir verstehen unser Programm als eine Verbeugung vor einem geistigen Riesen der Musik. Wir verstehen uns aber nicht als Cover-Band. Die Lieder sind neu arrangiert und bekommen eine ganz eigene Note.“
Und die erste eigene Note diesbezüglich ist dann sehr ungewöhnlich und ein wenig gewöhnungsbedürftig, nämlich dass bei einem Album voller BOB DYLAN-Coverversionen, die sich oft im Blues, aber auch im Folk oder Americana und Country bewegen, eine Sängerin die 'Dylanin' gibt und das mit ihrer Blues-Röhre auch gut angeht, aber auf Dauer nicht die Aura vermitteln kann, die eben der Chef-Charismatiker Dylan locker – selbst mit brüchiger Stimme – hinbekommt.

Doch dann taucht plötzlich der grandiose Song „Watching The River Flow“ auf, den Wolfram Bodag im astreinen ENGERLING-Stil zum besten gibt und in gewisser Weise unerbittlich aufzeigt, was sich MASTERPEACE damit vergeben, dass sie den guten Wolfgang Bodag nicht viel häufiger hinters Mikro lassen, das im Grunde sonst nur Steffi Breiting zur Verfügung steht. Wie schön und abwechslungsreich wäre es doch gewesen, würden die beiden sich abwechseln und vielleicht sogar das eine oder andere Duett beisteuern.
Vielleicht eine Anregung für's nächste Mal. Denn gerade beim bedrohlichen „Masters Of War“ und dem grandiosen „The Times They Are A Changing“ sowie „Forever Young“ (mit nicht sonderlich beeindruckendem Kinderchor-Beitrag) beweist die Sängerin zudem wie unglaublich geil auch ihre Röhre klingt. Da würde einen durchaus interessieren, was der Großmeister und Literatur-Nobelpreisträger BOB DYLAN, der ja auch eine PATTI SMITH sehr verehrt, zu diesen weiblichen Interpretationen seiner Kult-Songs sagt.
Nun ja, wahrscheinlich wird ihn alles, was sonst so um seine Musik herum passiert, kaum noch anheben. Schade eigentlich.

Am Ende noch ein trauriger Aspekt am Rande, der die Widmung auf dem Album für ihren musikalischen Begleiter am Bass aus Japan betrifft, wozu Hillig traurig feststellt: „Kuma Harada starb im März diesen Jahres im Alter von 72 Jahren. Auf dieser CD sind seine letzten Studioaufnahmen zu hören. Wir widmen ihm, einem großartigen Musiker und lieben Freund, diese CD!“

FAZIT: Herr Dylan ist MASTERPEACE eine echte Herzensangelegenheit, sodass die international zusammengesetzte Band (ein kurz nach diesen Aufnahmen verstorbener Japaner am Bass, ein Brite am Schlagzeug und drei Deutsche, davon Keyboarder Wolfram Bodag von ENGERLING und die Sängerin Steffi Breiting sowie Gitarrist Tobias Hillig) auf „The Dylan Project“ dessen bekannte Songs neu arrangiert und auf ihre eigene Art, wobei natürlich der durchaus gelungene weibliche Gesang die deutlichste Abweichung vom Original ist, gut eine Stunde lang überzeugend präsentiert, auch wenn die spartanische Verpackung der CD bei Weitem nicht den Ansprüchen der Musik dahinter entspricht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1362x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • New Morning
  • All Along The Watchtower
  • Forever Young
  • Going Going Gone
  • Love Minus Zero / No Limit
  • You Ain't Going Nowhere
  • The Times They Are A Changing
  • License To Kill
  • It Ain't Me Babe
  • Watching The River Flow
  • Masters Of War

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!